Informationen zu verschiedenen allgemeinen öffentlichen Dienstleistung
Grundbuch - Aufteilung in Wohnungseigentum beantragen
Wenn Sie Wohnungseigentum oder Teileigentum begründen wollen, müssen Sie dies in das Grundbuch eintragen lassen.
Dafür müssen Sie als Eigentümerin oder Eigentümer
- eine Teilungserklärung beim Grundbuchamt abgeben oder
- einen Teilungsvertrag abschließen.
Die Teilungserklärung muss notariell beglaubigt, der Teilungsvertrag muss notariell beurkundet werden.
Hinweis: Die Bestimmungen für Grundbucheintragungen und die damit verbundenen Formalitäten sind vielschichtig. Sie sollten sich von einer Notarin oder einem Notar beraten lassen.
Die Eintragung in das Grundbuch erfolgt durch das Anlegen der Wohnungsgrundbücher.
Voraussetzungen
Die Wohnungen oder sonstigen Räume müssen in sich abgeschlossen sein. Das müssen Sie der Baubehörde nachweisen durch
- einen Aufteilungsplan und
- eine Abgeschlossenheitsbescheinigung.
Die Teilungserklärung des Eigentümers muss notariell beglaubigt oder beurkundet sein.
Die vertragliche Einräumung von Sondereigentum muss notariell beurkundet sein.
Verfahrensablauf
Sie müssen die Eintragung beim Grundbuchamt beantragen. In der Regel wird die Eintragung aber von der Notarin oder dem Notar veranlasst, die oder der die Teilungserklärung beglaubigt beziehungsweise den Teilungsvertrag beurkundet hat.
Das Grundbuchamt legt dann Wohnungs- beziehungsweise Teileigentumsgrundbücher an. Dadurch wird die Teilung wirksam. Bei den Wohnungsgrundbüchern handelt es sich um besondere Grundbuchblätter, die das Grundbuchamt für jeden Miteigentumsanteil (das heißt: für jede Wohnung) anlegt. Hier trägt es ein:
- den Bruchteil des Miteigentums am Grundstück
- das zum Miteigentumsanteil gehörende Sondereigentum
Hinweis: Lassen Sie sich am besten wegen der Formvorschriften notariell oder anwaltlich beraten.
Fristen
keine
Unterlagen
- Teilungserklärung oder Teilungsvertrag
- Aufteilungsplan mit Abgeschlossenheitsbescheinigung
- gegebenenfalls Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes
Kosten
- Für das Beurkundungsverfahren einer Teilungserklärung: der halbe Gebührensatz
- Für das Beurkundungsverfahren eines Teilungsvertrags: der zweifache Gebührensatz
- Für die im Grundbuch vorzunehmenden Eintragungen: der einfache Gebührensatz
Die konkrete Gebühr errechnet sich ausgehend vom jeweiligen Gebührensatz nach der vom Geschäftswert abhängigen Gebührenstaffelung.
Geschäftswert ist der Wert des bebauten Grundstücks. Dies gilt auch bei einem noch zu errichtenden Bauwerk.
Weitere Informationen und Beispiele finden Sie auf den Internetseiten der Bundesnotarkammer.
Rechtsgrundlage
- § 3 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) (Vertragliche Einräumung von Sondereigentum)
- § 4 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) (Formvorschriften)
- § 5 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) (Gegenstand und Inhalt des Sondereigentums)
- § 6 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) (Unselbstständigkeit des Sondereigentums)
- § 7 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) (Grundbuchvorschriften)
- § 8 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) (Teilung durch den Eigentümer)
- § 19 Grundbuchordnung (GBO) (Bewilligungsgrundsatz)
- § 20 Grundbuchordnung (GBO) (Einigungsgrundsatz)
- § 29 Grundbuchordnung (GBO) (Form des Nachweises)
- § 34 Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) (Gebührenstaffelung)
- § 42 Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) (Wohnungs- und Teileigentum)
- Kostenverzeichnis (Anlage 1 zum GNotKG) Nummern 21201 oder 21100 und Nummer 14112
Zuständigkeit
das Grundbuchamt, in dessen Bezirk das Wohnhaus liegt
Für die öffentliche Beurkundung oder Beglaubigung können Sie sich an eine Notarin oder einen Notar Ihrer Wahl wenden.
Hinweis: 13 Amtsgerichte führen in Baden-Württemberg das Grundbuch. Das zuständige Grundbuchamt finden Sie im Internet bei der Notarauskunft der Bundesnotarkammer unter "Grundbuchamtssuche".
Verwandte Lebenslagen
Freigabevermerk
Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das Justizministerium hat dessen ausführliche Fassung am 02.07.2019 freigegeben.