Der Krieger von Dürbheim


In den 1970er Jahren wurde bei Grabungen in der Gemeinde Dürbheim ein besonderer Bestattungsplatz aus der Merowingerzeit entdeckt. In diesem Gräberfeld entdeckten die Archäologen die Überreste eines etwa 30 bis 50 Jahre alten Mannes. Sein Skelett war von Grabfrevlern zerstückelt und in der Grabgrube verteilt worden. Überrasschenderweise verblieben alle Beigaben im Grab. Sie zählen zu den wertvollsten und interessantesten Objekten der ausgehenden Merowingerzeit. Dazu gehören eine überlange Riemenzunge aus Silber, die Reste eines mit Goldsaum versehenen Mantels, silberne Sporen- und Knieschnallengarnituren, ein Langsax, eine Prunkscheide mit silbernen Beschlägen und die einzige in Süddeutschland gefundene "Ringbrünne", die den "Krieger" von Dürbheim als einen der reichsten Männer seiner Zeit kennzeichnet. Es stellt sich die Frage nach der außerordentlichen gesellschaftlichen Stellung des Verstorbenen. War der hier Bestattete alamannischer Grundherr oder war er "centenarius" in fränkischen Diensten?
Dr. Niklot Krohn vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Uni Freiburg hat am 24.11.2005 in einem packenden Vortrag im Gemeindehaus St. Maria diese Frage beantwortet. Nach seiner Meinung scheint es als gesichert, dass der Krieger von Dürbheim allamannischer Grundherr war.
Bilder:
- Krieger von Dürbheim
Zeichnung: Unen Enkh
Entwurf: Niklot Krohn - Inventar der Beigabe des Kriegers in der
Alemannenschatzkammer des Colombischlössles Freiburg.
Foto Niklot Krohn